Aus unserer Geschichte
Es waren 14 Männer, die sich 1927 zur Gründung entschlossen. Getragen vom Idealismus seiner wenigen Mitglieder, machte sich der Turn- und Sportverein zunächst nur um die Entwicklung des Fußballsports verdient.
Die Gründer waren: Friedrich Veersmann, Ernst Krone, Willi Winkelmann, Wilhelm Schaadt, Emil Peters, Lambert Lohwasser, Willi Wilharm, Hugo Zerbach, Willi Stolze, Friedrich Willmer, Alfred Oldenburg, Hermann Jahns, Adolf Binder und Heinrich Henkmann. Die Gründungsversammlung fand in der Gastwirtschaft Friedrich Veersmann statt.
Die Unkosten betrugen für jedes Mitglied 30,00 RM. Als Trikot wurde ein schwarzes „Jersey“ mit weißem Brustring gewählt, dazu eine schwarze Hose. Ernst Krone wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt.
Als nächstes musste dann ein geeigneter Sportplatz geschaffen werden. Das Gelände hierfür wurde vom Land- und Gastwirt Heinrich Veersmann im Wald hinter dem Reichsbahn- Oststellwerk zur Verfügung gestellt. Lange dauerten die Herrichtungsarbeiten, und viel Schweiß floss, bis es nach Monaten dann endlich soweit war, daß diese Unentwegten in ihrem schmucken Trikot dort draußen in „Krähenhorst“, so wurde der Platz getauft, dem Ball nachjagten. Nach verständlichen Startschwierigkeiten mischte der Verein bald tüchtig mit, konnte schon im Jahr 1928/29 die Meisterschaft erringen und den Aufstieg in die A-Klasse schaffen.
Ein großes Problem waren die Fahrten zu den auswärtigen Spielen. Hierfür standen nur Fahrräder zur Verfügung, die häufig auch noch als Doppelsitzer benutzt wurden, weil die Anzahl der Räder nicht ausreichte. Oft genug gab es Pannen, oder es mussten andere Hindernisse überwunden werden.Im Jahr 1930 fanden immer mehr Menschen, vor allem aber auch Jugendliche, den Weg zum Sport. Die Mitglieder- zahl wuchs auf 52. Als dritter Verein konnte im Amt Rosche-Medingen eine Knabenmannschaft angemeldet werden. Darüber hinaus wurde erstmalig im Verein der Turnbetrieb aufgenommen. Schauturnen und viele andere turnerische Veranstaltungen wurden durchgeführt, wobei das Interesse und die Beteiligung mehr als gut waren. Im Jahr 1932 hatten die Fußballer bei mehreren Turnieren Erfolge zu verzeichnen. Auch wurde für die weiblichen Mitglieder eine „Nähstube“ gegründet, wo neben Handarbeiten und Werken auch gesungen und gelesen werden sollte. Die Leiterin war Frau Olga Gerlach, die gleichzeitig für einen Tanzkreis verantwortlich zeichnete, in dem Volkstänze erlernt und gepflegt wurden. Mit Ausbruch des 2. Weltkrieges im September 1939 wurden die Aktivitäten immer weniger, und bald ruhte dann auch der große Sportbetrieb.
Der Wunsch, wieder Sport zu treiben und die Kameradschaft zu pflegen, führte dazu, daß im Sommer 1946 eine Versammlung zur Wiedergründung des Sportvereins einberufen wurde. Das Interesse war riesengroß, und die Fußballer waren es, die zuerst ihren Spielbetrieb wieder aufnahmen. Die erste Mitgliederversammlung wählte folgenden Vorstand:
1. Vorsitzender: | Friedrich Veersmann | Sportwart: | Gustav Hartig |
2. Vorsitzender: | Gustav Hartig | Jugendwart: | Willi Timm |
Schriftführer: | Karl-Heinz Hartig | Geräte- und Platzwart: | Adolf Schornstein |
Kassierer: | Karl-Heinz Hartig |
Der alte Sportplatz wurde in Handarbeit wieder hergerichtet und spielfähig gemacht. Eine 1. Mannschaft, eine 2. Mannschaft und eine Jugendmannschaft wurden gemeldet. Es war schwierig Trikots und anderes Zubehör zu bekommen. Dieses klappte meistens nur auf dem Wege der Kompensation oder durch Schwarzhandel.
Im Sommer 1952 konnte der Verein sein 25jähriges Bestehen feiern. Er veranstaltete ein großes Jubiläumsturnier mit 12 Herren- und 8 Jugendmannschaften. Leider musste der Verein seinen Sportplatz aus privaten Gründen des Grundstücksbesitzers plötzlich hergeben. Sein neues Domizil wurde in völliger Eigenleistung im Wald an der Suhlendorfer Straße auf einem Grundstück errichtet, das der Landwirt Hermann Gruß kostenlos zur Verfügung stellte. 1953 zeichneten sich im Verein urplötzlich Stillstand und sogar eine Rückläufigkeit ab, bedingt durch den Mangel an Übungsstunden und das Fehlen geeigneter Sportstätten. Viele Familien, die durch die Kriegsereignisse nach Soltendieck gekommen waren, verzogen wieder. Dadurch gingen dem Verein wertvolle Kräfte verloren. Was sich schon länger abzeichnete wurde 1957 traurige Tatsache: Schlagkräftige Mannschaften konnten nicht mehr auf die Beine gebracht werden. Beide Herrenmannschaften mussten in die untere Klasse absteigen und später zum Teil sogar abgemeldet werden. Der Sportbetrieb musste ganz eingestellt werden, und nur die kühnsten Optimisten glaubten an einen Neubeginn.
Auf und Ab. Höhen und Tiefen, Erfolge und Rückschläge sind immer die Wegbegleiter. Doch immer fanden sich Frauen und Männer zusammen, um junge und alte Menschen für die Ideale des Sports zu begeistern. So war es auch im Januar des Jahres 1963. Heinz Licht und eine Reihe ehemals aktiver Mitglieder trafen sich im Gasthaus Elsbeth Veersmann, um über eine Wiederbelebung des TuS Soltendieck zu beraten. Es zeigte sich, daß der Sport noch viele Freunde unter der Soltendiecker Bevölkerung hatte. Die Mitgliederversammlung, die im März 1963 im Saal des Gasthauses am Bahnhof zusammentrat, wählte, um den Neubeginn einzuleiten, nachfolgenden Vorstand:
1. Vorsitzender: | Heinz Licht | Sportwart: | Ewald Schulenburg |
2. Vorsitzender: | Gustav Hartig | Jugendleiter: | Karl-Otto Grüneberg |
Schriftführer: | Hugo Griese | Frauenwartin: | Gudrun Nimtz |
Kassierer: | Heinrich Lichte | Pressewart: | Horst Nimtz |
Gerätewart: | Kurt Gerlach |
Folgende Sparten wurden zum Sportbetrieb gemeldet: Fußball, Faustball, Tischtennis, Frauen-Gymnastik und Kinderturnen. Die Fußballer hatten schnell den Anschluß geschafft, Das Erfreuliche war, daß drei Jugendmannschaften am Spielbetrieb teilnahmen. Neuer Jugendleiter wurde Klaus Matthesius. Die Faustballer hatten ebenfalls gute Ergebnisse und arbeiteten sich bis zur Bezirksklasse hoch.
Eine Wende im Leben des Sportvereines wurde 1965 eingeleitet. Es sollte eine neue Sportanlage mitten im Ort entstehen. Durch den Bau dieser Anlage mit dem neuen Dorfgemeinschaftshaus eröffneten sich ganz neue Voraussetzungen für alle Sportler.
Vom 14. bis 16. Juni 1968 feierte der Verein sein 40jähriges Bestehen. Mit einem Jubiläumsturnier wurde gleichzeitig der Sportplatz mit seiner Flutlichtanlage eingeweiht. 1970 wurde Heinz Licht für seine Verdienste um den Sport mit der silbernen Ehrennadel des Bezirks ausgezeichnet. Bei den Fußballern, die sich in den höheren Klassen ausgezeichnet hatten, gab es internationalen Besuch von einer holländischen Soldatenelf, außerdem waren die Niedersächsische Juniorenauswahl, die Amateure von Werder Bremen und der VFL Wolfsburg zu Gast in Soltendieck.
1975 wurden Manfred Niebuhr und Manfred Riggert bei den Tischtennisspielern erstmalig Kreismeister. Die Gymnastik der Frauen übernahmen Christine Lichte und Elisabeth Zindler. Bis 1977 wurden in allen Sparten gute Aktivitäten entwickelt. Ganz besonders stolz durfte der Verein auf seine Fußballer sein, hatten doch die 1.Mannschaft und die „Alten Herren“ jeweils den Meistertitel errungen. Die „Erste“ stieg in die Bezirkliga auf. Noch nie in der Vereinsgeschichte hatte der TuS eine Fußballmannschaft in einer so hohen Klasse gehabt.
Das Jubiläumsjahr 1977 wurde unter das Motto gestellt: „Durch Eintracht werden kleine Dinge groß, durch Zwietracht zerfallen die größten.“ Vom 9. bis zum 16. Juni 1977 wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten. Dann kehrte wieder Alltag im Vereinsleben ein. Die Fußballer hatten es sehr schwer in den neuen Klassen. Vor allem die 1.Herrenmannschaft belegte am Schluss nur den vorletzten Platz, und das bedeutete den Abstieg. 12 gute Spieler verließen den Verein und es musste gewissermaßen wieder von vorn begonnen werden. 1982 brachten die Leicht- athleten einige Erfolge mit heim, wobei Sylvia Kaupke und Susanne Harms auch in den Vorjahren mehrfach die Kreismeisterschaften in der Jugend-Klasse erworben hatten. Jürgen Hemme aus Bomke wurde neuer Vorsitzender, nachdem zuvor Christine Lichte den Verein für zwei Jahre geführt hatte.
Zur Vereinsarbeit gehört auch die Abnahme von Sportabzeichen, wobei sich Heinz Bergmann und seine Mitarbeiter intensiv einsetzen. Seit 1974 werden in Soltendieck zwischen 20 und 30 Sportabzeichen abgenommen.
Unsere Vereinsgeschichte finden Sie ausführlich in der Chronik „Soltendieck – Eine Dorfgeschichte 1289 – 1989.“